Auswirkungen phenolischer Verbindungen in nativem Olivenöl extra auf die Hautgesundheit

Auswirkungen phenolischer Verbindungen in nativem Olivenöl extra auf die Hautgesundheit

In einer kürzlich im Nutrients Journal veröffentlichten Studie wurden die Auswirkungen von Phenolverbindungen in nativem Olivenöl extra (EVOO) auf die Proliferation, den Zellzyklus, die Migration und das Antigenprofil menschlicher Fibroblasten untersucht.

EVOO besteht hauptsächlich aus Triacylglycerolen, Fettsäuren sowie Mono- und Diacylglycerolen. Tatsächlich gibt es in EVOO mehr als 230 Nebenbestandteile, die nur 2 % seines Gewichts ausmachen. Insbesondere sind in Olivenöl mehr als 30 verschiedene Arten von Phenolen vorhanden, wobei Tyrosol (Tyr), Hydroxytyrosol (Htyr) und Oleocanthal (Ole) die höchsten Konzentrationen aufweisen.

In diesem Zusammenhang wurde in mehreren Studien über die positiven Auswirkungen von EVOO berichtet, es liegen jedoch nur begrenzte Informationen über die Auswirkungen der EVOO-Polyphenole auf die Geweberegeneration vor. In der vorliegenden Studie untersuchten Forscher die Auswirkungen von Tyr, Ole und Htyr aus EVOO auf das Antigenprofil, die Migration, die Proliferation und den Zellzyklus kultivierter menschlicher Fibroblasten.

Es wurden Referenzstandards für Tyr, Htyr und Ole sowie die menschliche Fibroblastenzelllinie CCD-1064Sk gekauft. Die Zellproliferation wurde mithilfe des MTT-Tests geprüft, bei dem die Reduktion von MTT zu Formazan durch mitochondriale Succinatdehydrogenase gemessen wurde.

Fibroblasten wurden in östrogenfreiem Medium ausgesät und 24 Stunden (h) unter Standardbedingungen kultiviert. Das Medium wurde durch ein anderes ersetzt, das eine der phenolischen Verbindungen in unterschiedlichen Dosen enthielt. Die Kontrollgruppe umfasste unbehandelte Zellen, und das Team zeichnete Konzentrations-Wirkungs-Kurven auf und berechnete die halbmaximalen effektiven Konzentrationswerte.

Die Wirkung phenolischer Verbindungen auf die Migration von Fibroblasten wurde mithilfe eines Kultur-Insert-Assays untersucht, bei dem die Fähigkeit der Zellen gemessen wurde, in zellfreie Räume/Lücken zu migrieren. Mittels Durchflusszytometrie wurden die Auswirkungen phenolischer Verbindungen auf den Zellzyklus untersucht.

Nach 24-stündiger Behandlung mit phenolischen Verbindungen wurden die Zellen mit Fibronektin und α-Actin-spezifischen monoklonalen Antikörpern markiert. Die Zellen wurden analysiert, um das Antigenprofil zu bestimmen.

Schlussfolgerungen

Die phenolischen Verbindungen in EVOO erhöhten die Fibroblastenproliferation, Migration und Expression wichtiger Marker bei der Wundheilung (α-Aktin und Fibronektin) signifikant, ohne den Zellzyklus zu verändern.

Diese Erkenntnisse geben Aufschluss über die Prozesse, die während der Proliferationsphase der Wundheilung auftreten, wenn die Proliferation und Migration von Fibroblasten erhöht ist. Tatsächlich ist die Angiogenese für eine effektive Wundheilung entscheidend und Fibronektin kann die Bildung neuer Gefäße modulieren.

Zu dieser Heilungsphase gehört auch die Wundkontraktion, bei der Myofibroblasten, die vermutlich aus residenten Fibroblasten entstehen, eine wesentliche Rolle spielen. Erhöhtes α-Aktin könnte auf eine Differenzierung in Myofibroblasten hinweisen, was die Geweberegeneration fördert.

Die Ergebnisse hinsichtlich der Auswirkungen von Polyphenolen auf die Weichteilregeneration sind vielversprechend. Allerdings untersuchten die Forscher nur einen Zelltyp der Haut, der auch andere wichtige Zellpopulationen aufweist.

Insgesamt lieferte die Studie wertvolle Erkenntnisse über die Auswirkungen von Polyphenolen auf Fibroblasten. Um die zugrunde liegenden Mechanismen für die Entwicklung von Wundtherapien aufzudecken, sind weitere Untersuchungen erforderlich.