Demenz: Olivenöl fördert die Gehirngesundheit

Olivenöl fördert die Gesundheit des Gehirns

Ab dem 85. Lebensjahr leidet jeder Fünfte an Demenz. Olivenöl verringert das Risiko, an der Krankheit zu sterben. Doch dank des medizinischen Fortschritts und verbesserter Hygienemaßnahmen werden wir älter.

Daher steigt das Risiko, an Demenz zu erkranken, mit dem Alter. Während weniger als 3 % der Menschen zwischen 65 und 70 Jahren an Alzheimer-Demenz erkranken, ist jeder fünfte Mensch über 85 Jahre davon betroffen.

Das Picual-Öl zeichnet sich durch seine hohe Stabilität und Beständigkeit bei hohen Temperaturen aus

Deshalb ist es umso wichtiger, der Prävention demenzbedingter Erkrankungen Aufmerksamkeit zu schenken. Eine neue Studie der Harvard University legt nahe, dass der Verzehr von Olivenöl das Risiko, an Demenz zu sterben, senken kann.

Um zu diesem Schluss zu gelangen, analysierten Wissenschaftler die Essgewohnheiten und Todesursachen von mehr als 90.000 Amerikanern über drei Jahrzehnte, von denen 4.749 an Demenz starben.

Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen, die täglich mehr als einen halben Esslöffel Olivenöl zu sich nahmen, ein 28 % geringeres Risiko hatten, an Demenz zu sterben, als Menschen, die nie oder selten Olivenöl zu sich nahmen. Darüber hinaus war das Ersetzen von nur einem Teelöffel Margarine und Mayonnaise pro Tag durch die gleiche Menge Olivenöl mit einem um 8 bis 14 Prozent geringeren Risiko verbunden, an Demenz zu sterben.

Die Autoren der Studie konnten feststellen, dass der Zusammenhang zwischen Olivenöl und dem Sterberisiko durch Demenz unabhängig von der Qualität der Ernährung war. Eine mögliche Erklärung für die schützende Wirkung: Einige antioxidative Verbindungen im Olivenöl können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und haben daher eine direkte Wirkung auf das Gehirn. Auch ein indirekter Effekt durch Förderung der Herz-Kreislauf-Gesundheit ist möglich.

Olivenöl verbessert die Gehirngesundheit und das Gedächtnis
Einer aktuellen Studie von Amal Kaddoumi vom Harrison College of Pharmacy der Auburn University zufolge kann sich natives Olivenöl extra positiv auf Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen auswirken. Ihre kürzlich in der Fachzeitschrift Nutrients veröffentlichten Erkenntnisse legen nahe, dass in Olivenöl enthaltene Verbindungen die Gesundheit des Gehirns beeinflussen und die Blut-Hirn-Schranke verbessern.

Kaddoumi, Professor in der Abteilung für Arzneimittelforschung und -entwicklung der Universität, untersuchte 25 Teilnehmer mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen. In ihrer Studie sollten sie sechs Monate lang täglich 30 Milliliter (3 Esslöffel) Olivenöl zu sich nehmen. 13 Teilnehmer konsumierten natives Olivenöl extra (EVOO) und 12 konsumierten raffiniertes Olivenöl. Bedenken Sie, dass EVOO reich an Phenolen ist, einer Klasse organischer Verbindungen, die eine Hydroxylgruppe und einen Benzolring enthalten, während in raffiniertem Olivenöl (ROO) diese Phenole eliminiert wurden.

Die Teilnehmer wurden vor und nach dem Verzehr von Olivenöl mehreren Tests unterzogen, darunter MRTs, kognitive Tests und Bluttests auf Biomarker im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit. Laut Kaddoumi verbesserten beide Ölsorten die kognitive Funktion, was sich am verbesserten klinischen Demenzwert und anderen Verhaltenswerten ablesen ließ.

Interessanterweise waren die MRT-Ergebnisse bei EVOO und ROO nicht dieselben. Während EVOO die Funktion der Blut-Hirn-Schranke und die funktionelle Konnektivität zwischen verschiedenen Gehirnbereichen verbesserte, erhöhte ROO die funktionelle Gehirnaktivierung in Gehirnregionen, die an der Wahrnehmung während einer Gedächtnisaufgabe beteiligt sind.

Die Blut-Hirn-Schranke und ihre Durchlässigkeit sind Schlüsselindikatoren bei ihrer Untersuchung. Die Blut-Hirn-Schranke, ein Netzwerk aus Blutgefäßen und Gewebe, das aus eng beieinander liegenden Zellen besteht, spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung eines gesunden Gehirns, indem sie es vor der Einwirkung von durch das Blut übertragenen Neurotoxinen schützt und Abfallprodukte aus dem Gehirn entfernt. Eine funktionierende Blut-Hirn-Schranke ist für ein gesundes Gehirn unerlässlich.

In Bezug auf Blutbiomarker zeigten die Ergebnisse, dass EVOO und ROO zwei Hauptbiomarker veränderten, die im Zusammenhang mitionisiert mit der Alzheimer-Krankheit, nämlich der Phosphorylierung von Beta-Amyloid und Tau, was darauf hindeutet, dass EVOO und ROO die Verarbeitung und Clearance von Beta-Amyloid veränderten. Diese Veränderungen könnten bei der Verbesserung der Blut-Hirn-Schranke und der Verbesserung von Funktion und Gedächtnis eine Rolle gespielt haben.

Die Ergebnisse stimmen mit Kaddoumis präklinischen Erkenntnissen in Mausmodellen der Alzheimer-Krankheit überein. Die Pilotstudie an Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung ist die erste, die direkt beobachtet, was im menschlichen Gehirn passiert, wenn sie Olivenöl konsumieren.

Ein überraschendes Ergebnis der Studie waren die Ergebnisse der Kontrollgruppe. Die in Olivenöl enthaltenen nützlichen Verbindungen sind in unraffiniertem EVOO häufiger, aber auch in der Gruppe der raffinierten Olivenöle zeigten sich Verbesserungen.

Den Ergebnissen dieser Pilotstudie zufolge kann ROO auch gesundheitliche Vorteile bieten. Dies wird durch die positive Wirkung der Ölsäure nahegelegt, dem wichtigsten einfach ungesättigten Fett, das sowohl in EVOO als auch in ROO enthalten ist und zu dem beobachteten Effekt beitragen kann.

Auch wenn noch weitere Studien erforderlich sind, war Kaddoumi gespannt auf die Ergebnisse ihrer Pilotstudie und darauf, was diese für Menschen mit Alzheimer, Demenz und anderen kognitiven Beeinträchtigungen bedeuten könnten. Und obwohl an der Studie Teilnehmer teilnahmen, die unter leichten kognitiven Beeinträchtigungen litten, sagt Kaddoumi, dass die nächsten Schritte eine größere klinische Studie umfassen werden, an der auch kognitiv normale Personen teilnehmen werden.

Ein KI-Modell isoliert Inhaltsstoffe in Olivenöl, die Alzheimer bekämpfen können

Die Studie legt nahe, dass natives Olivenöl extra dabei helfen kann, den kognitiven Abbau aufgrund der Alzheimer-Krankheit zu verhindern. Und tatsächlich trainierten Forscher der Yale School of Medicine unter der Leitung von Dr. Natalie Neumann einen Algorithmus für maschinelles Lernen anhand aktueller experimenteller Alzheimer-Medikamente und nutzten ihn dann, um die zehn Phytochemikalien in EVOO zu identifizieren, die am wahrscheinlichsten gegen die Alzheimer-Krankheit wirksam sind.

In der Reihenfolge von der Wahrscheinlichkeit her waren dies Quercetin, Genistein, Luteolin, Palmitoleat, Stearinsäure, Apigenin, Epicatechin, Kaempferol, Squalen und Daidzein. Diese Ergebnisse liefern Hinweise darauf, woher die potenziellen Vorteile von EVOO kommen könnten, und weisen auf eine wichtige Rolle der KI bei der Identifizierung und Entwicklung neuer Therapien hin.